Die erste Immobilie …

Das änderte sich zugegeben sehr rasch, als mir ein Maklerkollege eine 1,5 Zimmerwohnung im 10. Bezirk in Wien vorstellte. Zugegeben der 10.Bezirk, Favoriten, ist nicht gerade der Renner, doch beim genaueren Hinsehen erkannte ich das Potenzial der Immobilie.

Die Zukunftsdenker-Parameter stimmten bei dieser Wohnung wie die „Faust aufs Auge“. Ich war mir sicher.

DIESE WOHNUNG IST DER EINSTIEG IN DAS IMMOBILIEN INVESTMENT!

Da gab es nur leider ein kleines Problem. Ich war selbst mitten im Hausumbau und mein Geldbeutel hatte irgendwie ein Loch. Egal, wieviel ich auch da reinsteckte, ein paar Tage später waren die „Gutscheine der Nationalbank“ auch schon wieder weg.

Was soll ich nur machen? Das Objekt ist eine Goldgrube.

Durch Zufall erzählte ich meiner jüngeren Schwester davon, Sie war sofort Feuer und Flamme für dieses Objekt. Sie hat es auch geschafft, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen und schon ein paar Wochen später war sie stolze Besitzerin Ihrer ersten Investmentwohnung.

Zugegeben, ich hätte sie selbst gerne gekauft, trotzdem freue ich mich, dass sie es geschafft hat und auch die Leidenschaft für Immobilie zu teilen begonnen hat. Heute, über 10 Jahre später muss ich sagen, dass es so sogar besser war. Ich wollte nur ja keinen weiteren Fehler machen und habe alle Daten noch genauer recherchiert als jemals zuvor.

Bis zu diesem Zeitpunkt lag meine Aufmerksamkeit rein auf dem „IST“ Zustand. Was kostet die Immobilie, wie hoch sind Betriebskosten usw. Jetzt, mit der ersten Wohnung meiner Schwester kamen noch einige Punkte hinzu.

.) Umsatzsteuererklärung
.) Einkommensteuererklärung
.) Sanierungen in der Wohnung
.) Laufende Kommunikation mit dem Mieter, nicht wie bisher nur bis zur Schlüsselübergabe.
.) Aufgaben, mit denen Du wachsen kannst.

Aus Fehlern will gelernt sein

Was meine ich mit dem Punkt: Aufgaben, an denen Du wachsen wirst? Ich hatte eine Mieterin für die Immobilie meiner Schwester gefunden. Netter Eindruck, Einkommen passt und sie zieht mit Ihrer Familie ein. Vereinbart war: Ihr Bruder, ihre Mutter und sie. Bei einer 1,5 Zimmer Wohnung vielleicht etwas eng. Sie erklärte mir, da Sie aus Indien kommt, sind solche Verhältnisse wie der Himmel auf Erden.

Gut, ich habe mich überreden lassen und ich muss zugeben, es hat auch alles gepasst. Der Auszug kam dann doch etwas überhastet und von den 3 Monaten Kündigungsfrist hielt Sie auch nicht viel.

4 Tage später waren sie weg, die Wohnung leer und ich auf der Suche nach einem neuen Mieter.

Lange darf sie nicht leer stehen. Meine Schwester studiert und da ist das Geld knapp. Zusätzlich noch den Kredit für die Wohnung bezahlen, nein, da wirst Du zum Vegetarier oder ernährst Dich nur mehr von Kartoffeln, um das finanziell zu stemmen.

2 Wochen später hatte ich tatsächlich schon den nächsten Mieter an der Angel. Ein braver Arbeiter, der mit seiner Frau einziehen wollte. Kaution, Mietvertrag, Schlüsselübergabe, alles lief sauber und seriös ab. Eine Woche später kommt ein Schreiben vom Meldeamt. Es wird um Stellungnahme gebeten, warum auf dieser Adresse über 10 Personen gemeldet sind.

Tja, das wusste keiner von uns und leider durfte uns auch das Meldeamt keine weiteren Auskünfte über Namen, etc. geben. Wir konnten durch eine schriftliche Stellungnahme die Daten wieder richtigstellen. Es war nicht ganz einfach, denn die indische Familie war nach London ausgewandert und hatte keine Nachsendeadresse hinterlassen.

Hast du einmal ein oder mehrere Immobilien in Bestand, kommst Du an den Punkt, der heißt:

„Wie geht es weiter?“