Black out – Stadt vs. Land!
Nun sind sich auch die letzten Experten einig. Der Black- Out wird kommen.
Die Frage wird nur sein, wann kommt er?
Alle rufen dazu auf, sich vorzubereiten. Mittlerweile gibt es unzählige Folder, Videos, Blogs und dergleichen zu diesem Thema. Doch schauen wir uns einmal an:
Wo habe ich die besten Überlebenschancen?
Nehmen wir einmal an, Du hast in Wien eine Wohnung und eine weitere Wohnung am Land, wie zum Beispiel Mariazell. Jede der beiden Wohnungen hat 3 Zimmer und Ihr seid 2 Erwachsene und 2 Kinder. Geheizt werden beide Wohnungen mit Fernwärme und gekocht wird bei beiden mit Gas.
Der Tag X ist gekommen und der Strom fällt in ganz Europa aus.
Egal, wo Du dich im Moment aufhältst, die erste Frage wird sein, erkennst Du gleich Deine Situation oder denkst Du Dir, es ist eh nur ganz kurz.
Warum das so wichtig ist?
Würdest Du innerhalb der ersten Minuten erkennen, dass der Ausfall über mehrere Tage andauert, so könntest Du noch schnell in einen Supermarkt laufen und hamstern. Richtig?
Falsch, denn der Supermarkt hat keinen Strom. Kein Strom bedeutet: Keine Kassa und kein Licht. Ja nicht einmal die Eingangstüre geht ohne Strom auf.
Zu spät, hast Du jetzt noch nicht vorgesorgt, dann ist der Zug abgefahren.
Am Land wird es Dir beim Supermarkt genauso ergehen wie in der Stadt. Wenn Du Glück hast, gibt es noch kleine Nahversorger. Die kennen oft auch noch das System des „Anschreibens“ und daher ist es bei denen etwas krisensicherer. Nachteil bei den Nahversorgern ist allerdings, dass ihr Lager auf große Anstürme nicht ausgelegt ist. Da heißt es dann wirklich, der frühe Vogel fängt den Wurm.
Tag 1 im Black out:
Der erste Tag und die erste Nacht ist um. Nachrichten gibt es fast keine, denn Du hast nur einen Fernseher, ein Radio in der Küche und Deine Handys. Alles benötigt Strom und bei den Handys funktioniert das Netz nicht. Du könntest, weil Du noch Akku hast, den Notruf wählen, doch da ist kein Durchkommen.
Jetzt hast Du nur noch diese beiden Möglichkeiten.
Du hast ein Auto und darin befindet sich ein Autoradio. Dieses kannst Du nutzen, um einen Notsender zu empfangen, der Dir dann das gesamte Ausmaß schildert.
Oder Du vertraust der Mund- zu- Mund Propaganda. Frag Deine Nachbarn oder fremde Leute, die Du auf der Straße triffst, was sie wissen. Nachteil an dieser Methode ist, dass sich Panik viel schneller ausbreitet. Nach einem ganzen Tag ist Deine Familie hungrig geworden. Noch ist es kein Problem. Brot ist noch etwas übrig und der Kühlschrank ist halb gefüllt.
Bei der Körperhygiene schaut es anders aus. Wasser kommt keines mehr aus der Leitung, denn ohne Strom stehen auch die Pumpen still, die das Wasser durch die Leitungen pumpen.
Auch am Land wird kein Wasser mehr aus der Leitung kommen. Helfen kannst Du Dir dort nur, dass es vielleicht eine Quelle oder einen Bach in Deinem Umkreis gibt. Diese musst Du dann in Kübeln nachhause tragen. Vorteil dabei, dieses Wasser hat oft Trinkwasser Qualität und Du kannst es sogar trinken.
In Wien hast Du die Donau. Wenn Du dieses Wasser trinken möchtest, müsstest Du es zuerst abkochen. Und Du ahnst es schon. Kochen mit Gas wird nicht möglich sein, denn auch für die Gasversorgung benötigt es Pumpen und die laufen mit Strom.
Tag 4 Halbzeit vom Black out
Springen wir etwas vor. Wir haben Halbzeit vom Blackout. Dein Tiefkühler ist Dir schon entgegengeronnen und die meisten Produkte musstest Du wegschmeißen. Nicht, weil sie vielleicht schlecht waren, sondern, weil Du sie nicht erwärmen kannst.
Wenn Du nicht gerade mit einem Gaskartuschen-Camping-Kocher ausgestattet bist, dann könntest Du noch grillen. Im Innenhof Deiner Wohnhausanlage gebe es dazu eine Möglichkeit. Doch hast Du auch an die Grillkohle oder Holz gedacht?
Einfach so in einen Park gehen und den Baum umschneiden, damit Du Holz hast, wird es nicht spielen. Am Land mit umliegenden Wäldern könntest Du Holz sammeln gehen. Dabei sammelst Du alles Holz auf, das von den Bäumen abgebrochen ist. Trockenes Holz ist da sicherlich auch dabei.
Jetzt denkst Du Dir sicherlich, wenn Holzbesorgen nur zum Kochen schon so anstrengend ist, wie würde es dann sein, wenn der Blackout im Winter bei minus 10 Grad passiert. Die Fernwärme würde dann nämlich auch nicht laufen. Keine angenehme Vorstellung.
Eine ganze Woche Black out ist um
Heute sollte der letzte Tag des Stromausfalls sein. Die Großstadt ist gezeichnet von Plünderungen der Geschäfte, langen Schlangen vor den Krankenhäusern. Erst in den letzten Tagen wurden Versorgungsstationen eingerichtet, aber bei denen ist es nicht sicher, ob Du nach stundenlangem Anstehen auch wirklich etwas bekommst.
Am Land ist es nicht so dramatisch. Durch die weniger dichte Besiedlung haben sich die Menschen hier etwas besser arrangieren können. Du hast Dich mit einem befreundeten Bauern abgesprochen, dass Du ihm am Hof hilfst. Dafür bekommst Du etwas Milch und ein paar Eier. Es ist nicht besonders viel, aber zum Überleben reicht es.
Einfach Strom aufdrehen wird es nicht spielen
Ein Riesenkunststück wird es werden, den Strom wieder aufzudrehen. Viele Verbraucher wurden von den Leuten nicht abgeschaltet. Warum auch, wenn kein Strom fließt, dann läuft der Fernseher doch eh nicht.
Ganz richtig, doch nun, wo das Netz wieder hochgefahren werden soll, ist dieses Verhalten tödlich. Das Stromnetz muss langsam hochgefahren werden. Passiert das zu schnell, weil zu viele Verbraucher zu viel Leistung auf einmal beziehen, dann kollabiert das Netz erneut.
Da würden wir dann von einem Blackout sofort in den nächsten kommen.
Hoffen wir, dass es zu so einer Situation nicht kommt und wenn doch, dass so viele Leute wie möglich darauf vorbereitet sind.